Der Nachmittagsausflug am Freitag, 15. Juni begann um 13 Uhr mit einer Busfahrt nach Maria Langegg. Von dort ging es durch den von der Donau abgetrennten Granitfelsen des Dunkelsteiner Waldes hinauf zur Burg, die zu den beliebtesten Ausflugszielen Niederösterreichs zählt. Rund 70.000 Besucher pro Jahr zählt dieses Kulturdenkmal entlang des niederösterreichischen Welt-Erbe-Steiges, der über uralte Römerstraßen sogar als Abschnitt des österreichischen Jakobsweges gilt.
Die Burgruine selbst sitzt majestätisch auf einem Granitsporn über dem Donautal. „Die etwa 150 Meter lange Burg wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet und zur Zeit der Kuenringer mindestens zweimal erfolgreich belagert und zerstört“, erklärte die Führerin und ging mit der großen Gruppe durch das imposante Wappentor zum Burgverlies. Der exzellente Erhaltungszustand der Burg ist auf die Renovierungsmaßnahmen seit den 1960er Jahren und zuletzt im Jahre 2003/2004 zurückzuführen.
Die Burg befindet sich in Privatbesitz bei den Grafen Seilern-Aspang, die nach Auskunft der Kulturvermittlerin meist auf dem Gut Schönbühel in der Wachau oder auf Mallorca leben. „Besondere Highlights dieser Burg sind das unentrinnbare Gefängnis mit dem lieblichen Namen "Rosengärtlein" – in Wirklichkeit ein ausgesetzter Felsvorsprung - oder die gotische Kapelle – ein romantischer Ort, der nach wie vor für Hochzeiten oder Taufen genutzt werden kann.“
Mit großem Interesse verfolgten die ProfessorInnen die literarischen Ausführungen mit den Versen von Joseph Victor von Scheffel über die Burgruine. Überrascht waren viele von den unzähligen Sprichwörtern, die auf das Burgleben zurückgehen: „Mit allen Wassern gewaschen“, war jemand, der als letzter im Badewasser seinen Schweiß abwaschen konnte. „Jemanden das Wasser abgraben“, „in die Bresche springen“ oder „Pech gehabt“ sind Sprüche, die auf die Belagerung einer Burganlage zurückgehen.
Die Bildungsausfahrt endete bei Speis und Trank in einem Wachauer Weingarten.