Wir haben uns im Sommer 2010 dazu entschlossen, unser Maturaprojekt im Rahmen eines sozialen Hilfsprojekts durchzuführen. Zunächst standen wir vor vielen Fragen und wir wussten nicht genau wie wir überhaupt beginnen sollten. In den PMPA-Stunden konnten wir aber gemeinsam mit Frau Professor Egger, unserer Projektbetreuerin, schnell unsere Ziele definieren und uns Schritt für Schritt vorarbeiten. Von Beginn an war uns klar, dass wir unser Hilfsprojekt nicht mit Hilfe einer Hilfsorganisation machen wollten. Dies war eine schwierige Entscheidung, aber um sicher zu stellen, dass unsere Hilfe direkt unsere Zielgruppe erreicht, nahmen wir das in die eigene Hand.
Gemeinsam mit den LehrerInnen der Municipal Council School
Die Idee war, durch Fundraising Schulen in Ghana zu unterstützen. Ghana deshalb, weil wir glücklicherweise einen Mann aus Ghana kennen, unseren Projektauftraggeber Ing. Eric AnfuKeelson, der seit über 20 Jahren in Österreich lebt und uns bei unserer Arbeit eine große Hilfe war. Ein weiterer Grund war die missliche Lage der Schulen in Ghana. Eltern können oft nicht für das Schulgeld aufkommen, das benötigt wird, um ihre Kinder 9 Jahre lang in die Schule gehen zu lassen. Auch der Zustand der Schulen in Ghana ist sehr schlecht. Schulutensilien sind wenig bis gar nicht vorhanden und die Schulen selbst sind meist alt und schmuddelig.
Wir standen nun vor einem Problem. Wir brauchten jede Menge Geld, um unsere Idee auch umsetzen zu können. Geld, das wir nur durch Sponsoren aufbringen konnten. Unser Ziel warein Betrag von 3000 ?, der uns damals utopisch vorkam. Doch nach einem Jahr langer und intensiver Sponsorensuche konnten wir auf unserem Projektkonto einen Betrag von über 5000 ? verbuchen. Unter den Sponsoren befanden sich sogar das Land Oberösterreich, eine Kontaktperson aus der Europäischen Union, Firmen aus Linz und München und eine Privatperson aus Salzburg. Wir waren selbst sehr überrascht, welche Wellen unser Projekt in relativ geringer Zeit geschlagen hatte. Auch namhafte Unternehmen im Raum Steyr unterstützten uns tatkräftig.
Nun standen noch die letzten organisatorischen Angelegenheiten auf unserer ?to-do-list?. Visum, Impfungen, Flug, Aufenthalt, Essen, Warentransport mussten im Vorhinein erledigt werden.Im Juli 2011 flogen wir schließlich für 3 Wochen nach Ghana, um unser Projekt durchzuführen. Unsere Hilfsgüter versendeten wir eine Woche vorher mit der Spedition Gebrüder Weiss. Am Ende wogen die Hilfsmaterialien von uns und Eric sogar knapp eine Tonne. Dort angekommen trafen wir wieder auf unsere Hilfsgüter, die nur darauf warteten an die Menschen verteilt zu werden, die es am dringendsten brauchten. Wir wollten ursprünglich 2 Schulen unterstützen, aber da uns unser Projektauftraggeber riet, die Hilfsgüter auf mehrere Schulen zu verteilen, nahmen wir noch zwei weitere Schulen in unser Projekt auf. Bei warmer afrikanischer Sonne nahmen wir uns eine Schule nach der anderen vor. Uns war klar, dass wir den Kindern auch etwas bieten müssen und ihnen nicht einfach nur die Sachen geben können. In jeder Schule sangen wir also mit den Kindern einige Lieder, spielten mit ihnen Fußball und erzählten ihnen über unser Land Österreich. Die Kinder waren sehr begeistert von uns, zum einen weil wir weiß sind und zum anderen weil wir ihnen wirklich helfen konnten. Insgesamt konnten wir die Patenschaft für 3 Kinder übernehmen, die nun 9 Jahre lang durch unsere Sponsorengelder die Schule besuchen können. Auch mit unseren Hilfsgütern wie Schuhe, Fußballdressen, Schulmaterialien, Kleidung, Fußbälle, Spiele, Schultaschen etc. konnten wir maßgeblich dazu beitragen, den Kindern einen besseren Schulalltag zu ermöglichen.
Wir beim Team-Teaching im Unterricht in der St. Pauls Methodist School
Neben unserer Projektarbeit konnten wir auch viele Sehenswürdigkeiten des Landes besichtigen. Eric war unser ständiger Begleiter. Er kennt Land & Leute und führte uns zu den wichtigsten Hot Spots in Ghana.
Wahrscheinlich zählen die 3 Wochen in Ghana zu der aufregendsten Zeit, die wir beide jemals erlebt haben. Nicht nur das Reisen in dieses exotische Land bereicherte uns, sondern auch die Tatsache, dass wir mit unserem Projekt einen kleinen Teil der dort herrschenden Armut lindern konnten. Wir konnten viele Eindrücke mit nach Hause nehmen, die unser Bewusstsein und unser Denken sicherlich verändert haben.Denn was gibt es Schöneres, als ein ?Dankeschön? eines kleinen Kindes, das von Herzen kommt?