Walter Gilly an der Handelsakademie Steyr

Zeitzeuge mit unglaublichem Glück:

Walter Gilly über Armut, Krieg und Gefangenschaft

Gebannt von den Erzählungen des 83jährigen Walter Gilly  waren die Schüler der 4. und 5. Klasse der Handelsakademie.

 



Walter Gilly im Kreis der Schüler und Schülerinnen der 4DGK


Der ehemalige Tourismusdirektor von Steyr schilderte die ungeheure Armut von Steyr, der ?Industriestadt am Abgrund?, in den 30er Jahren. Mit konkreten Beispielen brachte er den Jugendlichen die heute unvorstellbaren Umstände nahe. ?Wenn ein Volk so darniederliegt, kann man die Begeisterung für Hitler verstehen?, erklärte er den Weg in den Krieg. ?Keiner kann dem Krieg entkommen, weder Frauen, Kinder oder alte Menschen?, so Gilly. Mit 17 Jahren musste er zum Reichsarbeitsdienst (RAD), dann gleich an die Front im Osten. Unweigerlich folgte eine drei Jahre dauernde Gefangenschaft in der Sowjetunion, die er mit knapper Not überlebte. Hoffnung zu haben in schier ausweglosen Situationen und eine große Portion Glück sicherten ihm das Überleben.

 


Walter Gilly erzählt von seinem bewegten Leben im 2. Weltkrieg

 

Als Zeitzeuge verfasste er ein kleines Buch, wo er sein Schicksal in der schweren Zeit des Weltkrieges und der Jahre danach schildert. Warum er den Weg in die Schulen findet, erklärt der rüstige Pensionist mit fester Stimme: ?Unsere Jugend ist der Garant dafür, dass solch schrecklichen Dinge nicht mehr passieren!?

 



Zeitzeuge Walter Gilly an der Handelsakademie im Kreis von Schülern, links: Direktor Gerhard Klausberger