Besuch der EU-Abgeordneten Othmar Karas und Maria Berger

?Über die eigene Staatsgrenze hinausblicken und das Gemeinsame suchen!?

Rund 300 Schüler und Schülerinnen der HAK und HLW lauschten gespannt den Ausführungen der zwei Abgeordneten zum Europäischen Parlament. Mag. Othmar Karas (VP) und die frühere Justizministerin Dr. Maria Berger (SP) erläuterten in prägnanten Ausführungen die ?Idee Europa? und wiesen ganz besonders auf den Vertrag von Lissabon hin. Denn durch dieses Vertragswerk von 2007 ? leider von Frankreich und Irland dezidiert abgelehnt ? könnte mehr direkte Demokratie in das Europäische Parlament einfließen.


Prof. Evelyn Fink, Schulsprecherin Sarah Steiner, MEP Karas, MEP Berger und die Direktoren Klausberger und Derflinger inmitten von SchülerInnen.

Nur rund 90 Minuten Zeit hatten die zwei hochrangigen Politiker, denn ihr Flugzeug brachte sie nach der Diskussion an der Schule direkt zum Parlament in Straßburg.


Der neue Mehrzwecksaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Einige Zitate auf Fragen von Schülern und Schülerinnen sollen die ?Message? der EU-Parlamentarier verdeutlichen:

Was stört Sie an der EU?
?Es geht zu viel um Wirtschaft und zu wenig um Umwelt, Klima und soziale Bereiche! Das muss anders werden!? (Dr. Maria Berger)

Was sind die Stärken Österreichs?
?Unsere Stärke ist eine gute Ausbildung. Für die Zukunft halte ich sehr viel von der gemeinsamen Forschung, die besonders im Konkurrenzfeld zu den großen Wirtschaftsblöcken USA und Ostasien bestehen muss. Unserer Wirtschaft in Österreich hat der Euro sehr viel geholfen.? (Dr. Maria Berger)

Wie funktioniert EU?
?Niemand hat in der EU eine Mehrheit. Jeder muss sich seine Mehrheit suchen! Die Unterschiede werden in fairen Gesprächen ausgetragen. Wir brauchen aber europäische Instanzen, denn EU muss dezentraler und subsidiärer (selbstverantwortlich)  werden!? (Mag. Othmar Karas)

Wird der Vertrag von Lissabon mehr Grundrechte bringen?
?JA. Die Grundrechte werden gestärkt. Der Vertrag brächte den größten Demokratieschub für die EU seit Einführung der direkten Wahl des Europäischen Parlamentes 1979!? (Mag. Othmar Karas)

Wie ist der Berufsalltag eines EU-Abgeordneten?
?Sehr spannend, aber enorm zeitaufwändig! Es gibt 20 verschiedene Ausschüsse, wo wir tagen zwischen 9 ? 12.30 und 15  - 18.30 Uhr. Brüssel ist ein Arbeitsparlament!? (Dr. Maria Berger)

Zahlt Österreich nicht zuviel in die EU ein? Was bekommen wir davon?
?Wir zahlen jährlich 250 Millionen ? in die EU-Kasse. Das klingt viel, doch wir ERSPAREN uns durch die gemeinsame Währung zwischen 2 bis 8 Milliarden (!) ? an Wechselkurs-Kosten. Bis 1989 hatte Österreich im Export-Import-Geschäft mit dem Osten  +/- 0, es war eine ?tote Grenze?. Heute haben wir mit Tschechien einen Export-Überschuss von 2 Milliarden ? !? (Mag. Othmar Karas)

Kann man Praktika in der EU machen?
?Es gibt die Möglichkeit. Es werden jedoch eher Studenten genommen. Wegen der großen Zahl an Bewerbungen gibt es ein sehr genaues Auswahlverfahren.? (Dr. Maria Berger)


Direktor Klausberger bedankt sich beim Besuch sowie bei Prof. Fink für die Organisation dieser gelungenen Veranstaltung.