Als erster Keynote-Speaker der Konferenz war niemand geringerer als der ehemalige ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer geladen, der humorvoll über "die Grundlagen für lebenslange Entwicklung und die Gemeinsamkeiten von Schule und Sport" referierte.
Seine persönliche Lebensgeschichte diente dabei als Blaupause für ein erfolgreiches Leben, welches - und das betont Innauer öfter - nur durch die entsprechenden LehrerInnen und MentorInnen möglich ist. "Auch wenn manche Sportler ihre Einzelerfolge feiern und sich als Einzelkämpfer titulieren, so sind es trotzdem immer gute Lehrpersonen und Trainer, die die Grundlage für diese Erfolge geschaffen haben", legt Innauer den Focus auf die Notwendigkeit einer guten Ausbildung.
Sport fördert dabei nicht nur die Gesundheit sondern schafft viele "Softskills". Dabei fordert Innauer aber auch mehr Tun und weniger Theorie. Erst durch das (körperliche) Tun entsteht so etwas wie Funktionslust (Durch Überwindung, Üben und Durchkämpfen kann sich Freude an einer Tätigkeit entwicklen, die ohne Anstrengung nicht erreicht werden kann). Ein G´spür für Fehler bildet sich nur durch Experimentieren, denn
"das Optimum wird nicht therotisch gelernt, es muss individuell erfahren werden", so die Trainerlegende weiter.
Als unabdingbare Voraussetzung um Experimentieren zu können und Fehler machen zu dürfen sieht Innauer das Vertrauen und die Wertschätzung durch die Lehrkraft. Den Jungen etwas zuzutrauen, schafft Selbstsicherheit und beflügelt.
Nicht weniger unterhaltsam berichtete Renate Zimmer von der Universität Osnabrück über ihre Forschungstätigkeit in ihrer Keynote zum Thema "Den Körper zum Verbündeten gewinnen - zum Bildungspotenzial von Bewegung, Spiel und Sport". Sie definiert Bildung als tätige (!!) Auseinandersetzung mit der Welt. Flott bewegt sich Zimmer in ihrer Rede durch eine Vielzahl an Studienergebnissen, die den positiven Einfluß von Bewegung auf die geistige Entwicklung schon ab dem Kleinkindalter belegen.
Einen MaxiCosi bezeichnet sie als "Babysafe", quasi ein Übungsgerät für den späteren Couchpotato. Dabei ist sich die Wissenschaftlerin sicher, dass "eine leichte Welt für Kinder langweilig ist". Sie bringt viele Beispiele, wie Kinder sich die Welt künstlich schwerer und damit interessanter machen. Man denke nur daran wie Kinder am liebsten entlang von Bordsteinen balancieren anstatt den breiten Gehsteig zu benutzen.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion waren sich die TeilnehmerInnen Toni Innauer, Renate Zimmer, Gabriela Jahn (ORF Sport+) und Otmar Weiß (Sportwissenschaftler der Uni Wien) einig, dass Sport und Bewegung einen höheren Stellenwert in der Schulbildung haben muss. Viele Aussagen wurden vom Publikum mit Applaus bedacht.
Am Nachmittag besuchte unser Lehrerteam dann unterschiedliche Workshops wie "Bewegte Schule - der Einsatz von Sport als Lehr- und Lernmittel", "Sport bildet Karrieren" und "Sport motiviert - durch Teambuilding gemeinsam voneinander lernen" um sich weiter Inputs für den Unterrichtsalltag zu holen.
Das Ergebnis der Workshops wurde zum Abschluss auf unterhaltsame Weise durch die Theatersportgruppe (Improvisationstheater) Quintessenz zusammengefasst.
Unser HAK Sport+ Angebot kann nun um viele neue Ideen angereichert werden. Sport+ Koordinator Peter Rinner freut sich schon auf den Start der ersten Sport+ Klasse im Herbst 2015 an der HAK Steyr.
Weitere Informationen zur Tagung:
<link https: www.oead.at oead_infos_services kommunikation oead_events oead_macht_schule_2015>
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