Den Start machte der Besuch der Wear Fair Messe, die in der ehemaligen Tabakfabrik in Linz am 27. September stattfand (<link http: www.hak-steyr.at news article ecobiz-klass.html _top external-link-new-window external link in new>wie berichtet).
Danach lud die Energie AG in ihren PowerTower.
Der Facility-Manager, Herr Franz Hinterreiter-Kern, der nicht nur für das Gebäude des Headquarters der Energie AG in Linz sondern auch alle Kraftwerke in OÖ zuständig ist, nahm sich ausführlich Zeit den SchülerInnen das Konzept des PowerTowers zu demonstrieren.
Kurz zusammengefasst ein paar der vielen Facts, die Herr Hinterreiter-Kern uns im Rahmen der Firmenführung gegeben hat:
Power Tower: ca. 700 m2 Photovoltaikpanelle an der Südseite des Gebäudes erzeugen ca. 45.000 kWh Strom im Jahr. Trotz der vertikalen Montage erreicht die Anlage annähernd den Wirkungsgrad von horizontal ausgerichteten Modulen. (Detail am Rande: Die erzeugte Strommenge versorgt vor allem den Teich im Innenhof des Power Tower).
Das Gebäude ist besonders bezüglich der Be- und Entlüftung der Büroräumlichkeiten ausgeklügelt. Die Klimatisierung funktioniert ohne Klimaanlage sondern nur durch die Wärme- und Kühlfunktion der Wärmepumpen. Möglich machen dies Energiepfähle und 150 m tiefe Erdsonden, die mit zwei Grundwasser-Tiefbrunnen verbunden sind. Die Folge sind allerdings hohe Wartungskosten (Dichtungen bei den hochisolierten Fenstern, Stellmotoren für Jalousien in jedem Fenster, etc.)
Interessant war die Bemerkung, dass aus Sicht des Facility-Managers statt eines Wechsels des Stromanbieters mit dem bestehenden Anbieter individuell verhandelt werden sollte. Am Günstigsten wird die Stromrechnung dann, wenn man einen Stromtarif wählt, der zu Spitzenzeiten (also etwa zwischen 16 und 21 Uhr Abends) hoch - also etwas über dem Marktpreis - und außerhalb dieser Zeiten besonders niedrig - also deutlich unter dem Marktpreis - ist. Kann man seinen Stromverbrauch so anpassen, dass man den Strom außerhalb der Spitzenzeit konsumiert indem man z.b. die Wäsche nicht gerade am frühen Abend wäscht, lässt sich dadurch die Stromrechnung besser verringern, als wenn man einen „durchschnittlich“ günstigeren Anbieter wählt.
Herr Hinterreiter-Kern hat bestätigt, dass die Energie AG (wie auch der Verbund) bereits Gaskraftwerke geschlossen hat. Diese werden zwar weiter in Stand gehalten, dienen aber nur mehr zur Versorgung in Notfällen. Grund sind die stark gesunkenen Großhandelspreise für Strom, vor allem durch die Erzeugung von „grünem“ Strom durch Windkraft und Photovoltaik (Ausbau Deutschland).
Interessante Details am Rande: in Ö heizen noch immer 6,5% der Haushalte mit Strom! (zB in Graz dürfte der Anteil sehr hoch sein – Auskunft Stadtführer Graz – auf Grund der Luftgesetze bezügl. Feinstaub usw.)
Stromverbrauch derzeit in Österreich: ca. 70 Mrd kWh
Aufbau der Energie AG: 9 business units, 4 service units
Eigentümerverhältnisse:
- ca. 52% Landesholding OÖ
- ca. 14% Raiffeisen OÖ
- ca. 10% Linz AG
- ca. 5% Verbund und ca 8% Tiwag
- ca. 0,5 % Mitarbeiterbeteiligung
Der Branchenverband Österreich Energie plant derzeit bis 2020+ den Ausbau von Wasserkraftprojekten von über 3,7 Mrd kWh.
Der Besuch des Ars Electronica Centers eröffnete im Anschluss einen Blick in die technologische Zukunft sowie auf unser Universum.
Den letzten Teil der „ECOBIZ-TOUR 2013“ bildete der Besuch der Veranstaltung „E-Business Best Practices“ der Fachhochschule Steyr. Wie jedes Jahr lud der Studiengangsleiter für Marketing und Electronic Business, Prof. Gerald Petz, interessante Vortragende aus dem Bereich eBusiness ein.
Diesmal gewährten die Firmen
- Stiegl Privatbrauerei
- Österreichische Post AG
- BMW Group Austria
- Google Austria GmbH sowie
- Eduscho Austria GmBH
einen Einblick in ihre Social Media Aktivitäten.
Nach spannenden Vorträgen war noch reichlich Zeit für Fragen an die Experten und unsere SchülerInnen hatten auch die Möglichkeit nach der Veranstaltung mit den Vortragenden noch im kleinen Kreis zu diskutieren.