Zur Diskussion stellten sich die ehemalige Ministerin Beatrix Karl (ÖVP) und der Jungpolitiker Wieland Alge (NEOS); der ehemaligen Minister Friedhelm Frischenschlager moderierte die „Argumente“ zu diesem wichtigen Thema.
„Der „policy-Ansatz“ bringt bei Jungwählern viel, weil hier inhaltliche Schwerpunkte gelegt werden“, erläutert Friedhelm Frischenschlager, der für die überparteiliche Europäische Föderalistische Bewegung unterwegs ist. Diese Veranstaltung zur Europawahl am 25.5.2014 holte Professor Karl Piaty – „Wir wollen die EU von der anderen Seite zeigen“ - an die Schule, der auch die gesamte Organisation in Zusammenwirken mit der Direktion und den Schulwarten erledigte. Die Vision formulierte die Direktorin Ute Wiesmayr: „Wir wollen Demokratie wecken und Interesse für Politik und Mitgestaltung erzeugen!“
STATEMANTS & ANWORTEN DER KANDIDATEN
Was meinen Sie zu den 4 Freiheiten, besonders zur Niederlassungsfreiheit?
Wir müssen diese Freiheiten bewahren! Freizügigkeit geht beidseitig, besonders junge Menschen profitieren sehr von Austauschprogrammen. Ich wehre mich aber gegen Sozial-Schmarotzer und den Sozial-Tourismus.“ (Beatrix Karl)
„Europa gibt es oder gibt es nicht! Die konstante Erhaltungsgröße in der Volkswirtschaft ist die Arbeit.“ (Wieland Alge)
Wie soll man mit der Jugendarbeitslosigkeit umgehen?
„Die duale Ausbildung hat eine große Kraft in Österreich. Die Selbstständigkeit als Unternehmer ist schwierig, es gibt viele bürokratische Hürden.“ (Wieland Alge)
„Die Arbeitswelt wird komplizierter. Größte Arbeitslosigkeit gibt es bei Schulabbrechern. Ausbildung ist ein wichtiger Faktor fürs Leben. Wir müssen auch die Mobilität der Jungen fördern.“ (Beatrix Karl)
Fragen der Schüler:
Wie geht es mit den Bildungsstandards in der EU weiter?
„Im Bildungsbereich haben die Mitglieder die nationalen Kompetenzen behalten. Es gibt zwar die Methode der offenen Koordinierung, wo ein gemeinsamer Konsens gesucht wird. Positive Arbeit der EU ist die Schaffung des gemeinsamen europäischen Hochschulraumes.“ (Beatrix Karl)
„Jetzt wirke ich arrogant und sage bewusst, dass nach PISA es so ist: Ihr seid nicht die Besten; wir sind statistisch hinten.“ (Diese Aussage löste Protest der SchülerInnen aus.)
Frage wegen Lampedusa und dem Schicksal der Flüchtlinge aus Afrika
„Hier ist europäische Solidarität gefragt. Das Problem muss an der Wurzel angefasst werden. Es muss Frieden geschaffen werden und es muss gegen die Schlepperbanden vorgegangen werden.“ (Beatrix Karl)
„EU muss sich um das geostrategische Problem Afrika endlich kümmern. Es gibt kaum einen Euro, der sinnvoller eingesetzt wird, als Afrika auf die Beine zu helfen.“ (Wieland Alge)
Frage zum Wirtschaftsstandort Österreich und der Bankenkrise:
„Wir brauchen ein wirtschaftsfreundliches Europa!“ (Wieland Alge)
„Die Innovationskraft Europas ist ein wichtiges Asset, deshalb muss die Forschung gestärkt werden. Manche Prognosen für 2050 sagen voraus, dass dann nur noch 10 % der Wirtschaftskraft in Europa sind!“ (Beatrix Karl)
Am Schluss hoben die Kandidaten zur EU-Wahl die Bedeutung des aktiven Wahlrechts und die Möglichkeit der Mitgestaltung am politischen Prozess hervor.
Gleich zu Beginn konnten alle anwesenden Schüler und Schülerinnen mit farbigen Zetteln voten: „Grün“ für restriktive oder „Orange“ für offene Grenzen – mehrheitlich waren die Anwesenden für eine strenge Grenzpolitik. Am Ende der Diskussion wurde wieder um ein Voting gebeten, wonach die Schüler und Schülerinnen fast „umgepolt“ waren und mehrheitlich für eine offene EU stimmten!
Fotos: Prof. Katharina Ulbrich und Prof. Helmut Wurzer
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