Jedes Adjektiv ist ein kleiner Kommentar

Aus dem Nähkästchen des praktischen Journalismus geplaudert, hat vergangenen Freitag Kurt Daucher, der Regionalleiter der Oberösterreichischen Nachrichten in Steyr.

Prof. Gundacker hat ihn für das Fach „Medien-Mächte-Meinungsmacher“ (MJM) zu einem Workshop eingeladen. Daucher hat zunächst anhand eines praktischen Beispiels erklärt, worin sich seriöser Journalismus von der Klatschpresse unterscheide.

 

Gerade im Bericht zeige sich, ob eine Zeitung wirklich objektiv schreibe oder nur Stimmung machen wolle. Dass man seine Quellen immer kritisch betrachten müsse, zeigte er anhand der geplanten Westspange in Steyr: Offizielle Zahlen gebe es zur Zeit nur von Seiten des Magistrats. Ein Gegencheck sei daher schwierig. Allein ein wertendes Adjektiv könne schließlich schon „kommentierend“ sein.

 

Dass immer weniger Menschen Zeitung gelesen würde, sei eine Mähr. Im Gegenteil, die Leserinnen und Leser der OÖN würden immer mehr werden. Die Anzeigen allerdings wären rückläufig. Abschließend hat sich Kurt Daucher den Fragen der Journalismus-Schülerinnen und -Schüler gestellt, die dem Praktiker ordentlich auf den Zahn fühlten.