Kulturtrip Holland 4BEK & 4DK

Käse, Windmühlen, Grachten, Blumen und jede Menge an Fahrrädern begegneten den 41 SchülerInnen der 4BE und 4D, die erstmals in der Schulgeschichte eine Kulturfahrt in die Niederlande machten.

Begleitet von den Klassenvorständen und Professoren  Eva Moritz, Katharina Ulbrich und Gerold Baumgartner führte die Reise in ein Land am Meer, das  einige Rekorde und überraschende Einmaligkeit in Ökologie und Ökonomie aufweist.  Die Niederländer gehören zu den größten Menschen der Welt (Männer sind durchschnittlich 1,82 und Frauen 1,72 Meter groß) und  den offiziellen  Zahlen  nach, gibt es die wenigsten Verkehrstoten (27 auf 1 Million).

 

Doch die Statistik schweigt über die Unfälle mit Fahrrädern, den „fietsen“. Schon in den ersten Minuten in Amsterdam wurde allen klar, dass die größte Gefahr von den rasenden Radlern auf einem eigenen breiten Fahrstreifen drohte. Ökologisch gesehen sind die Tausenden Radfahrer ein Segen für die Umwelt und die Geldbörse; doch für die Newcomer aus Österreich, die eine mit rotem Asphalt gekennzeichnete Fahrbahn für Fahrräder und Motorräder wie ein  Weltwunder ansahen, war ein Umdenken notwendig.

 

Die Begegnung mit Wunden und Erinnerungen aus dem 2. Weltkrieg gab es an vielen Orten, wie bei der „Brücke von Arnheim“,  bekannt aus dem 1977 produzierten Kriegsfilm über die Operation Market Garden, eine gescheiterte Luftlandeaktion der Alliierten hinter den deutschen Linien im Zweiten Weltkrieg. Lange Warteschlangen gab es beim Anne-Frank-Museum; doch kaum bekannt ist die einmalige Protestaktion der Niederländer gegen die Deportation der jüdischen Bevölkerung (140.000), die jedoch mit roher Gewalt niedergeschlagen wurde.

 

Bei den Stadtrundgängen und Museumsbesuchen in Amsterdam irritierte viele SchülerInnen ein süßlich, penetranter Geruch, der von den Coffeeshops auf die Straße strömte. Die liberale Einstellung der Niederländer zeigt sich auch darin, dass der Konsum von leichten Drogen in den 78 Coffeeshops erlaubt ist. Überrascht von der großen Freizügigkeit waren Schüler und Lehrer im Red Light District, das sich mitten im historischen und religiösen Zentrum befindet.

 

Trotz niedriger Temperaturen löste die Fahrt an den längsten Sandstrand Hollands in Scheveningen große Begeisterung aus. Einige Burschen der 4d wagten tatsächlich den Sprung ins 13 Grad warme Meerwasser. An Wochentagen im Mai ist der beliebte Ferienstrand noch kaum belebt, doch richtig voll ist es schon an den Wochenenden. Kitschige Hollandklischees konnten im Museumsdorf und Freilichtmuseum Zaanse Schans vor die Linse geholt werden. Da gab es genug Windmühlen in Betrieb, Käseproduktion, Schafe auf den torfigen Weiden und viel Wasser, das von den Feldern mit Windkraft abgepumpt wird.

 

Wie hochgeachtet die Österreicherin Bertha von Suttner ist, erfuhr man im Friedenspalast in Den Haag. Eine hochmoderne Medienshow führte durch das Visitor Center, wo auf die große Bedeutung der Friedenssicherung und der Achtung der Menschenrechte hingewiesen wurde.

 

Auf ungewohntem Terrain befanden sich die „Landeier“ aus Österreich  bei der Hafenrundfahrt in Rotterdam, dem größten Hafen Europas. Riesige Containerschiffe wurden be- und entladen,  Reparaturen in den Trockendocks oder das vornehme Hotel auf dem größten Dampfschiff faszinierten und das alles bei schönstem Wetter.
 Im 30 Kilometer entfernten Europort, dem Erdölhafen Europas, befindet sich die Sturmwehr an der Maas (Maeslandwehr), die das Endprojekt des großen Deich- und  Protektionssystems der Niederlande ist. Hier konnte hautnah die Bedrohung der auf oder unter Meeresniveau liegenden Landflächen erfahren werden. Im Angesicht von Klimaveränderung und drohenden Sturmfluten  wurde allen klar, dass die Niederlande viel Geld und innovative ökologische Konzepte in den Schutz des Landes investieren müssen. Schließlich wurde bereits ein Drittel des Landes dem Meer abgerungen.
Richtige „Action“, besser Nervosität, kam aber auf, als bekannt wurde, dass die deutschen Lokomotivführer streiken und unser Euronight nicht fahren wird. Schon richtete man sich auf den Ersatzfahrplan ein. Große Freude herrschte dann über die Meldung,  - zwei Stunden vor Abfahrt -  dass unser Zug planmäßig fahren wird.

 

Programm in Kürze
Sonntag 17.5.: Anreise mit Euronight Linz – Düsseldorf.
Montag 18.5.: Busfahrt nach Arnheim und Amsterdam. Grachtenfahrt und Abendessen im Hard Rock Cafe
Dienstag, 19.5.: „Amsterdam intensiv“ mit Stadtrundgang und Museumsbesuch
Mittwoch, 20.5.: Bustour „Holland intensiv“ von Amsterdam ins Freilicht-Museumsdorf Zaanse Schans, Scheveningen an der Nordsee, Den Haag – Friedenspalast und Binnenhof, Porzellanstadt Delft und Rotterdam
Donnerstag, 21.5.: Rotterdam – Hafenrundfahrt und Europort mit dem Maesland-Sturmwehr. Rückreise nach Düsseldorf.
Freitag, 22.5.: Heimfahrt nach Linz