Eine weitere Zunahme der Erderwärmung würde dazu führen, „dass Millionen Menschen zu Klimaflüchtlingen würden und ungeahnte volkswirtschaftliche Kosten auf uns zukämen“. Als zusätzliche Quelle für erneuerbare Energien sieht Anzengruber neben Windenergie und Biomasse in Österreich auch die Wasserkraft. „Da gibt es noch Potenzial, ohne dass bestehende Naturparks angegriffen werden müssen.“
Vor allem im motorisierten Verkehr müsse der Weg zu erneuerbaren Energien führen. „Mittlerweile gibt es schon Elektroautos mit einer Reichweite von bis zu 450 Kilometern, die zudem nicht mehr aussehen wir umgebaute Joghurtbecher“, sagt Anzengruber.
Zu oft werde derzeit lediglich der Anschaffungswert von Elektroautos mit jenem von herkömmlichen Fahrzeugen verglichen. „Wer sich auch die variablen Kosten ansieht, wird bemerken, dass Elektroautos nicht mehr teurer sind“, erklärt der Verbundchef.
In einer Verteuerung der Energiepreise sieht Anzengruber keine Lösung: „Das würde nur dazu führen, dass der Energiekonsum ein Privileg der Aristokratie wird – und das will wohl keiner von uns.“ Besser wäre es, das bestehende Fördersystem zu überdenken. Unterstützungen wie Pendlerpauschalen seien absolut kurzsichtig und „Gift“ für eine energiepolitische Weiterentwicklung. Sinnvollerweise sollten Forschung und Entwicklung von erneuerbaren Energiequellen subventioniert werden.
Der Vortrag von Wolfgang Anzengruber wurde vom „Verein der Freundinnen und Freunde der HAK/HAS Steyr“ („Friends of HAK“) organisiert. Unter den Gästen der Veranstaltung waren „Friends“-Obfrau Gerda Weichsler-Hauer, BMD-Personalchefin Anita Kimerstorfer, Steuerberater Alexander Stellnberger, Ennskraft-Vorstandsdirektor Christian Köck und der ehemalige HAK-Direktor Helmut Zagler.